... das heisst wagen, in jedem Moment zu sterben, aber ebenso wagen, geboren zu werden, das heisst, durch große Etappen in unserem Leben zu gehen, wo das stirbt, was wir gewesen sind, um etwas anderem Platz zu machen, einer neuen Sicht der Welt - all das in dem Eingeständnis, das es viele Stufen zu überschreiten gibt, bevor wir zur letzten Phase des Erwachens gelangen.

nach Arnaud Desjardins

Dienstag, 10. November 2009

Kleines Maedchen, grosses Auto & andere Abenteuer

Neuseeland, am anderen Ende der Welt.


Es ein ein Land der Vielfalt. Weite Sandstraende, Duenen und Palmen, neben sattgruenen Huegeln und Feldern, uebersaeht von Schafen, Rindern und Pferden. Vielfalt auf zwei Inselns verteilt, Nordinsel und Suedinsel, leben ca 4,1 Millionen Einwohner auf einer Flaeche von 268 680 km2. Gesprochen wird Englisch und Maori.

Ich sitze in meinem Bus, die Sonne geht ueber dem tiefblauen Meer auf... geniesse die Einsamkeit und Stille...

Ruekblick. Nach bereits zweit Tagen hatte ich genug von der Auckland-Metropole, ueberfuellt von deutschen Backpackern und ueberteuerten Hostels. Das Wetter war unerwartet kalt, auf der Suedinsel fiel Schnee und so lockte mich der vielversprechend, warme Norden. Gemeinsam mit einem liebenswerten Schweden ging es dann via tramp die Ostkueste entlang. Orewa-Waiwera-Whangarei-Kerikeri-Pahia-Kaitaia. Vorbei an den schoensten Straenden wollten Regen und Kaelte einfach nicht weichen. Alternativplan WOOFing. [Fuer alle (Mamas,Tanten und "aeltere Semester") die jetzt nicht wissen was das bedeutet, da gibt es nun in meinem Blog, rechts unter dem kleinen Bild, eine Linkliste. Mit einem Klick werdet ihr dann weitergeleitet auf die entsprechende Seite und findet da die eine oder andere Info]. WOOFing, also. Die Idee, arbeiten bei freundlichen Farmern, bis das Wetter sich bessert. Ausserdem spielte ich mit dem Gedanken einen kleinen Bus zu kaufen, da weder trampen einfach, noch in Hostels schlafen, billig war. Die nette Beschreibung im Woofing-Book versprach eine gute Zeit und so erreichten wir nach einigen Tagen einen kleinen Hof mitten im Nirgendwo. Das "Haus", eine Blechgarage. Der Garten, eine "Dschungellandschaft", das Essen "gut zu kauen" - aber was tut man nicht alles, in der Not ;-) Ausserdem hatte die Sache einen kleinen, nicht uninteressanten Nebeneffekt. Jim, Hofbesitzer des kostbaren Stueckchen Land, verbrachte seine jungen Jahren mit Schreinerarbeiten - und wenn man plant einen Van auszubauen...


Schwede Christopher und mich lockte das Abenteuer Wildniss. 100km Beachwalk in fuenf Tagen. Unser Ziel, Cape Reinga, heilige Maoristaette und zugleich noerdlichster Punkt des Landes.


Wir starten in Ahipara, einem kleinen Oertchen, an der Westkueste. Von hier aus erstreckt sich ein Strand in einer Gesamtflaeche von 100 km. Es regnet in Stroemen, doch festentschlossen, den Wind im Ruecken beginnen wir den Walk. Der Regen festigt den Sand und erleichtert uns die Schritte. Unsere Ruecksaecke sind schwer, zu schwer. - Nicht weil wir zu viele Wechselunterhosen dabei haben :-) , Wasser und Essen fuer fuenf Tage, gehen ganz schoen in die Knie. Und dann beginnt eine nahezu endlos erscheinender Weg. Laufen, laufen, laufen. Fuenf Tage, acht Stunden taeglich...

Voellig erschoepft aber maechtig stolz - Cape Reinga!


Kleines Maedchen, grosses Auto. Zurueck im Leben habe ich nun bei vertrauenswuerdigen Kiwis (Neuseelander) ein Autogekauft... besser gesagt einen Bus.... besser gesagt, einen GROSSEN Bus. Alter Wagen, aber gute Mechanik; guter Preis, aber ne ganze Menge Arbeit! Und wie gut ist es, wenn man dann Kontakte hat ;-) Die letzten zwei Wochen habe ich nun damit verbracht mir ein "kleines Heim" zu schaffen, und ich muss sagen, das Ergebnis laesst sich wirklich sehen:


Reisen ist alles. Es ist Abenteuer und Herausforderung, ein bisschen spannend, ein bisschen unsicher. Es ist Begegnung und Loslassen. Kommen und Gehen. Nichts ist stetig.