... das heisst wagen, in jedem Moment zu sterben, aber ebenso wagen, geboren zu werden, das heisst, durch große Etappen in unserem Leben zu gehen, wo das stirbt, was wir gewesen sind, um etwas anderem Platz zu machen, einer neuen Sicht der Welt - all das in dem Eingeständnis, das es viele Stufen zu überschreiten gibt, bevor wir zur letzten Phase des Erwachens gelangen.

nach Arnaud Desjardins

Samstag, 27. März 2010

Der Bedeutung naeher gekommen, auf mich selbst zu achten!

Nicht alles um jeden Preis!

Nach chaotischen Tagen in Auckland fing meine Suche nach einem geeigneten Boot in Whangerei sehr gut an. Gleich am ersten Tag fand ich nicht nur einen symphatischen, jungen Arzt, der mich zum Wochenendsegeln einlud, auch der Wunsch, von der Ueberfahrt nach Australien, schien gesichert. Ein 45 f grosser Catamaran, gesgelt von einem ehemaligen Polen, seit sieben Jahren auf den Weltmeeren unterwegs, bot mir einen scheinbar perfekten Ride. Wie viele Boote, lag der Catamaran gerade in einer Yacht aufgebart, um die anfallende Reperaturen, zu beheben. Und da ich nicht vorhabe, fuer die Ueberfahrt zu bezahlen, kamen wir schnell ueberein; vier Wochen Schiffsarbeit fuer eine kostenfreie Ueberfahrt nach Australien.
So fing ich also an, mit niederen Arbeiten, wie Kuechenschreanke putzen oder Motorraeume aussaugen an und machte mich mit jedem Tag dem Boot ein bisschen vertrauter. Als der Beschluss gefasst war, den gesamten Rumpf neu zu streichen, konnte ich mich der Arbeit voll und ganz hingeben - acht Stunden schleifen - das gibt stramme Oberarme! Ausserdem sollte die gemeinsame Zeit auch gleich deutlich machen, ob ein gemeinsames Reisen ueberhaupt vorstellbar war - und es war es NICHT!
Bereits nach drei Tagen wurde ich behandelt wie ein Putzlappen; nicht nur, dass der Skipper seine machohaften Spielchen mit mir treiben musste und mich quer durch seine Kueche schickanierte, wurde er zuletzt auch noch agressiv. Als ich mich selbst dann irgendwann mit Herzrasen und zitternden Haenden wahrnahm, machte ich dem ganzen Szenario ein Ende. Nach fuenf Minuten hatten ich all meine Sachen zusammengepackt und verliess das Schiff mit einigen klaren Worten.

Diese Erfahrung hat mir deutlich gemacht, dass keine Schifffahrt der Welt es wert ist, meine Seele zu verkaufen. Dass ich in keiner Abheangigkeit stehe zu Menschen, die mir nur vermeindlich helfen meinen Traeumen ein Stueck naeher zu kommen. Und das meine eigene Sicherheit, mein eigenes Wohlergehen, meine eigene Selbstachtung ueber allem steht und lebt.

Dienstag, 9. März 2010

Nicht alles im Lot aber alles im Boot!

Freundschaft geht manchmal ueber festgelegte Plaene und so habe ich den letzten Monat mit vertrauten Menschen aus Deutschland verbracht. Danke an Jenny, Julia und Sonja, fuer eure Gemeinschaft, die gemeinsame Zeit, die Ehrlichkeit, die Reflektion und die Freundschaft, die ich mit euch erfahren habe!


Und dann alles irgendwie ein bisschen chaotisch... mein Visum laeuft aus, Ende des Monats; der Van muss verkauft werden und keiner will ihn haben; der Bankautomat zieht meine Kreditkarte aus technischem Defekt ein und ich stehe da ohne Geld..... ohhhh ohhhh....

Bin nach allem erstmal wieder raus aus der Auckland Metropole und bin seit gestern in einem der meistangefahrensten Haefen der Insel. Mein Plan, Australien/Asien und das OHNE Flugzeug. Heisst also, ich werde nun versuchen, ein Boot anzuheuern, dass mich dann ueber den grossen Teich bringt. Ob das klappt, steht voellig ausser Frage - ALLES wird moeglich, wenn wir selber keinen Zweifel daran haben.


Also - fest im Vertrauen und Schiff ahoi!