Fuenf Tage Sonnenschein, den Wind im Ruecken, konstante 5-8 Knoten Windgeschwindigkeit UND keinen Tag seekrank
!

So endet die Ueberfahrt, als wir am Morgen des fuenften Tages Vanuatu vor uns erblicken.
Vanuatu, das ist ein souveräner Inselstaat im Suedpazifik. Der aus 83 Inseln bzw. Inselgruppen bestehende Staat wurde bis 1980 Neue Hebriden genannt und hat heute knapp über 243.000 Einwohner.Das Inselgebiet von Vanuatu erstreckt sich über 1.300 km des Südpazifiks und zählt zu Malenesien. Dem Staat gehören 83 Inseln (davon 67 bewohnte Inseln), meist vulkanischen Ursprungs, an, welche überwiegend zur Inselgruppe Neue Hebriden zählen.
Es ist der 2. Tag in Vanuatu. Mit festen Schuhen und ausreichend Wasser besteigen wir heute den Mount Yasur, mit einem der staendig aktiven Vulkane. 4 Stunden kostet uns der Aufstieg. Der Weg fuehrt uns durch wunderschoene Dschungellandschaft, vorbei an riesigen Baumgiganten und kleinen Doerfern. Bis zum Krater sind es noch einige

Hoehenmeter, immer wieder muessen wir anhalten, tief durchatmen
. Die Luft ist feucht und schwuel, Schwefelgeruch haengt in meiner Nase. Als wir ankommen geht die Sonne gerade unter und bescheert uns einen einmaligen Sonnenuntergang. Mit jedem Schritt den wir uns jetzt naehern koennen wir den Vulkan mehr und mehr fuehlen. Lautes Donnern und zitternder Boden bereiten uns auf die meachtige Naturgewalt vor. Beeindruckend-unheimlich, so erscheint uns der riesige Krater, der sich genau in diesem Moment vor uns erleichtert. Grollen, ein meachtiger Schlag und dann folgt gluehende Lavamasse, die sich feuerwerksgleich in der Luft versprueht, in jenem Moment wieder abkuehlt und als schwere Asche zu Boden faellt. Es folgt eine tiefe Stille, atemholen, innehalten, bevor sich gleich der naechste Lavastrom seinen alles entlastenden Weg an die Oberflaeche bahnt. Inzwischen ist es stockdunkel. Meine Haare sind nass und riechen nach Thermalbad. Als wir im Cheep sitzten, der uns den langen Weg zurueck zum Boot bringt, wird das Donnern hinter uns immer leiser und verliert sich irgendwann in der Nichtigkeit der Nacht.
Nach einer Woche Port Vila(groesste Stadt auf Vanuatu) erreichen wir 'Banam Bay'. Kaum das Festland erreicht, w
erden wir von spielenden Kindern am Strand begruesst, die sich noch nicht ganz sicher sind, ob sie scheu und schuechtern sein moechten oder doch lieber ihrer kindlichen Neugier folgen und die "Fremden" begutachten, sollen. Nach erster Auskunft sind wir das erste Boot, das in diesem Jahr vor der Insel halt macht und diese Nachricht hat sich auch sogleich im gesamten Dorf verbreitet. Aufgeregt kommen die Dorfbewohner auf die einzige Strasse, die sich durch die wenigen Hausketten zieht. Alle moechten uns zu Gesicht bekommen, vielmehr noch werde ich mit meinen Dreadlocks zur Hauptattraktion - und ehe ich mich versehen kann heangen ca. 20 Kinder in und an meinen Haaren - Yeah, let me be a rock star ;-)
Der Crusing-Guide verraet, dass auf Anfrage hin, ein traditioneller Tanz arrangiert werden kann, wir also am neachsten Tag zurueck ins Dorf. Ganz nach 'Vanuatu-Time' beginnt die Vorstellung dann 2 Stunden speater als geplant, doch die Inszenierung uebertrifft unser aller Vorstellungen.Da es Frauen und Maenner nicht erlaubt ist gemeinsam zu tanzen, eroeffnet die Weiblichkeit die Zeremonie. In Bastrock und Topless (oben ohne), werden dann die Huefte
n geschwungen, ganz ohne Ausnahme. Vom kleinen Baby auf dem Arm der Mama, ueber die kleinen frechen Maedchen, die eben noch in meinen Haaren hingen, die schuechternen Teenager, die sich verhalten ihre gerade wachsenden Brueste bedecken, bis hin zur Mama und Oma - sie alle tanzen, singen, celebrieren unsere Ankunft.
Es folgten die
Maenner in Wuerde und Ausdruck, Begeisterung, Applaus ... -wobei ich mir im Endeffekt nicht mehr ganz sicher bin, ob es das Outfit(!) oder der Tanz war, der mich in ein 10 minuetiges Dauergrinsen versetzt hat ;-) Im Detail hies das naemlich, das die holde Maennlichkeit nicht ganz so ueppig wie erwartet bedeckt wurde und ein sogenanntes "Penis-Sheet", was nicht mehr und nicht weniger war als ein Stueck Palmblatt, den Penis, und zwar ganz genau NUR den Penis, verdeckte. Alles Gehaenge und Gebauml
e drumherum war fuer jedermann unumgaenglich sichtbar!
Ohne Elektrizitaet war auch das kleine Dorf in Banam Bay, wie die meisten Doerfer auserhalb der Stadt, nach Einbruch der Dunkelheit, nur zu erahnen. Hier und da das flackern einer Kerze, ein weinendes Baby, vielleicht ein bellender Hund.Ich bin fasziniert von der Einfachheit des Lebens, von diesem unberuehrtem, friedvollem Platz und nicht zuletzt von Palmblaettern und was man damit alles bedecken kann ;-)